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Anpassung der Leistung

Anpassung der Versorgungsleistung an den Bedarf

Zunächst stellen wir eigentlich nur einen Vergleich zwischen dem tatsächlichen Bedarf und der tatsächlichen Leistung an

Zunächst müssen jedoch einige Voraussetzungen gegeben sein: 

1.) Alle Verbraucher (Heizkörper) müssen Ihren Beharrungszustand erreicht haben, d.h. die Raumtemperatur muß seit einiger Zeit erreicht sein -  sie sollten sich wohlfühlen.

2.) Sie sollten wissen, in welcher Klimazone Deutschland sie sich befinden, bzw. nach welcher mittleren Jahrestiefsttemperatur Ihre Heizungsanlage ausgelegt sein sollte. Hierzu gibt es eine Klimazonenkarte für Deutschland mit den zugehörigen Tiefsttemperaturen (- 12 °C, - 15 °C, - 18 °C)

3.) Die Außentemperatur sollte auf einen Wert abgefallen sein, der mindestens unter +5 °C liegt, damit auch tatsächlich ein nennenswerter Wärmebedarf vorliegt.

Jetzt müssen wir den momentanen Bedarf rechnerisch ermitteln. Die mache ich wieder anhand einem Beispiel meines eigenen Hauses:

Auslegungs- Raumtemperatur

mittlere Jahrestiefst- temperatur

gemessene

Außen-

temperatur

maximale Temperatur- differenz      [ 1 - 2 ]

momentane Temperatur- differenz      [ 1 - 3 ]

Leistungs- bedarf

[5 / 4]

22 °C

- 12 °C

+5°C

34 Kelvin

17 Kelvin

50 %

Jetzt müssen wir die tatsächliche Leistung mit dem Bedarf vergleichen. Da die meisten von Ihnen keine Fachleute auf dem Gebiet der Heizungstechnik sind, muß es vorläufig ein qualitativer Vergleich sein.

Die eigentliche Einstellung muß dann anhand der vorliegenden Daten ein Fachmann vornehmen. Allerdings geht das viel schneller (sprich billiger), wenn sie diese Vorarbeiten selbst durchführen.

Den Leistungsvergleich führen wir mit einer Stoppuhr durch. Gemessen werden die Laufzeiten und die Stillstandszeiten des Brenners. Beispiel:

Brennerlaufzeit

Brennerstillstand

Arbeitsperiode     [ 1 + 2 ]

Abgegebene Leistung       [ 1 / 3 ]

4 Min

7 Min

11 Min

36,36%

Wie man erkennen kann, beträgt die tatsächlich abgegebene Leitung des Brenners nur 33,36%. Das bedeutet, die Brennerleistung ist größer, als der Bedarf.

Hier sollten Sie ihren Heizungsbauer auffordern, bei der nächsten Wartung entweder den Düsendruck zu verringern, oder aber eine kleinere Brennerdüse einzubauen.

Korrekt wäre es:

Brennerlaufzeit

Brennerstillstand

Arbeitsperiode     [ 1 + 2 ]

Abgegebene Leistung       [ 1 / 3 ]

5 Min

5 Min

10 Min

50,00%

In meinem Fall betrug die Leistung vor der Anpassung 24,5 kW.

Nach der letzten Anpassung bin ich bei 14,2 kW angekommen -- das ist die kleinste Leistung, die ich mit dem neuen Brenner (bei optimalen Abgaswerten) einstellen konnte. Das ist eine Leistungsreduzierung von immerhin 42 %. Trotzdem habe ich immer noch ausreichend Leistungsreserven, wie sie später noch an anderer Stelle sehen können,

Geringe Abweichungen sind durchaus noch tolerierbar, jedoch muß man sich vor Augen führen, wozu man die installierte Brennerleistung überhaupt benötigt: Die Kesselleistung ist ausschließlich bei der zugrundegelegten Jahrestiefsttemperatur notwendig.

Wie oft sie diese benötigen, soll die folgende Grafik zeigen:

Quelle:

WWW.beitzke.de

Wie Sie also unschwer erkennen können, liegt die erforderliche Heizleistung ca. 8 Monate lang unter 50%,

Nur einen Monat lang über 50%, davon nur wenige Tage im Bereich von 100%. Sie sollten also versuchen, die notwendige Leistung so genau wie möglich einzustellen (lassen). Jede Überdimensionierung bedeutet unnötige Verluste.

Um Ihnen die Bestimmung der erforderlichen Leistung zu erleichtern, haben mein Gesinnungsgenosse Hr. Dipl. Ing. Beitzke und ich gemeinsam ein kleines Excel-Werkzeug entwickelt, das beim Bund der Energieverbraucher im Internet veröffentlicht wurde. Folgen sie diesem Link!

Düsenleistungen finden sie hier

Wie hoch diese Verluste sein können.........

 

Ich werde immer wieder nach Faustformeln zur Leistungsbestimmung der erforderlichen Brennerleistung gefragt. Oft hört man dann....100 Watt pro Quadratmeter reichen aus!

Grundsätzlich sind solche Faustformeln falsch, wenn sie ohne einen Bezug zum angewendeten Dämmstandart genannt werden.

 

Hier ein paar Zahlen, mit Bezug zum Dämmstandart:

Bestand Baujahr vor 1976               etwa 135 W/m²

WSchVO 1977                                  etwa 100 W/m²

WSchVO 1984                                  etwa 80 W/m²

WSchVO 1995                                etwa 55 W/m²

WSchVO 1999 (NEH)                    etwa 40 W/m²

Passiv-Haus                                    etwa 15 W/m²

Diese Werte dienen nur zur groben Orientierung und ersetzen keinesfalls eine Wärmebedarfsberechnung!

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