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Auf den folgenden Seiten werden die Einsparpotentiale der einzelnem Maßnahmen untersucht

Kesselmaßnahme

Laut Grafik des IWO (Institut für wirtschaftliche Ölheizung) treten bei alten Kesseln etwa 18 % an Oberflächenverlusten und 5% an Auskühlverlusten auf.

Zur Verringerung dieser Verluste habe ich die Kesselisolierung verbessert, eine motorische Abgasklappe eingebaut und eine Zugpendelklappe in den Schornstein eingesetzt.Leider kann ich die genannten Verluste nicht einzeln ermitteln, daher habe ich einen allgemein anerkannten Versuch durchgeführt, die Summe beider Verluste zu ermitteln:

Den Bereitstellungsverlust

Bei diesem Versuch wird der Kessel mit einer Temperatur von über 80°C einen Tag lang ohne Wärmeabnahme durch die Verbraucher betrieben. Der dabei ermittelte Verbrauch kann dann auf die jährliche Betriebszeit hochgerechnet werden. Da dieser Versuch in meinem Fall nur im Sommer duchgeführt werden konnte, ist der ermittelte Verlust minimal geringer als der Jahresverlust, da die Umgebungsbedingungen naturgemäß in Sommer günstiger sind als im Winter.

Betrieb des Kessels ohne Abnahme mit konstanter Kesseltemperatur über 80 °C

 

 

 

Grundlagen:

 

 

 

 

 

 

 

 

Kessel

 

Ahlmann Europa Typ 5101.3

 

 

 

 

 

 

 

Gussgliederkessel, Zweizug

 

 

 

 

 

 

Baujahr

1971

 

 

 

 

 

 

 

Nennleistung

30 kW

 

 

 

 

 

 

 

Wasserinhalt

32 Liter

 

c= 1,163 Wh/kg*K

 

 

 

 

Kesselblock

238 kg

 

c= 0,128 Wh/kg*K

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unterer Betriebsheizwert Heizöl EL

10 kWh/liter

 

 

 

 

 

Start

15.06.2002

10:23 h

Traum

18,8 °C

Taussen

20,8°C

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tkesselaus

84 °C

Tkesselmax

91 °C

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zählerstand

1839,30 Liter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stop

16.06.2002

10:29 h

Traum

19,0°C

Taussen

22,6°C

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tkessel

84 °C

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zählerstand

1839,92 Liter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bereitstellungsverlust 24h

0,62Liter

 

 

 

 

 

 

Bereitstellungsverlust 8760h/a

226,3

Liter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verlust bezogen auf Kesselleistung (Oberfläche)

 

0,86%

von 720kWh

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Neuer Test nach Hydraulikumbau und verbesserter Dämmung mit konstanter Kesseltemp. von 70 °C

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Start

30.06.2004

09:20

Traum

17,2°C

 

 

 

 

 

 

 

Taussen

20,4

 

 

 

 

 

 

 

Tkesselaus

71,1

 

 

 

 

 

 

 

Tkesselmax

76,5

 

 

 

 

 

 

 

Zählerstand

2095,86

Liter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stop

01.07.2002

09:22

Traum

17,5°C

 

 

 

 

 

 

 

Taussen

17,2

 

 

 

 

 

 

 

Tkessel

69,8

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zählerstand

2096,44

 Liter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bereitstellungsverlust 24h

 

 

0,58

Liter

 

 

 

Bereitstellungsverlust 8760h/a

 

211,7

Liter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verlust bezogen auf Kesselleistung (Oberfläche)

0,81%

von 720kWh

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der spezifische Bereitstellungsverlust meines Kessels beträgt also bei 80 Grad, auf die Nennleistung des Kessels bezogen, weniger als 1%. Damit liegt er also beinahe so niedrig, wie das IWO auf seiner Grafik für neue Kessel angibt.

Nach dem Hydraulikumbau mit der Weiche und der nochmaligen Verbesserung der Dämmung habe ich den Test nochmals mit einer mittleren Kesseltemperatur von 70 °C durchgeführt. Dies kommt den wahren Betriebsbedingungen durch die Reglerfunktionen und die Heizkurve etwas näher.

Dennoch bin ich bei der Ermittlung des Bereitstellungsverlustes immer noch zu meinen Ungunsten sehr großzügig. Zum einen gehe ich davon aus, das die mittlere Kesseltemperatur an jedem Heiztag etwa 70 Grad beträgt, obwohl diese durch die gleitende Kesselwassertemperatur (aufgrund der aussentemperaturgeführten Regelung) oft niedriger ist.

Zum Anderen setze ich voraus, das der Kessel 24 h am Heiztag warmgehalten wird. Auch das ist eine deutlich ungünstigere Annahme, als in der Wirklichkeit.

Die Nutzungszeit beträgt ja durchschnittlich nur etwa 11 h / Tag, während der restlichen Zeit ist der Kessel oft abgeschaltet und dadurch auch kälter.

Wie hoch der Bereitstellungsverlust nun bezogen auf meine persönliche Nutzung, bzw. auf den Jahresverbrauch ist, kann ich nun ausrechnen:

Im Jahr 2003 dauerte die eigentliche Heizperiode dauerte nur 267 Tage. 267 Tage multipliziert mit 0,58 Liter / Tag ergibt einen Bereitstellungsverlust von 155 Liter in der Heizperiode. Das sind auf meinen Jahresverbrauch etwa 6,7 %. Insofern ist die Grafik des IWO für den Laien verwirrend, da die entsprechenden Bezugsgrößen nicht genannt sind. Eine entsprechende Anfrage beim IWO ergab keine Klärung. Die Verluste für die Warmwasserbereitung sind an anderer Stelle berücksichtigt.

Wenn ich die Angaben des IWO für alte Kessel zugrunde lege, betrug der Bereitstellungsverlust in meinem Bezugsjahr 2000 etwa 874 Liter (ohne Witterungsbereinigung).

Meine Maßnahme hat also eine Einsparung von 719 Liter, entsprechend 258 € erwirtschaftet.

Dem gegenüber stehen Investitionen:

Dämmung aus 80mm PUR                         ca 100€

Zugregler                                                  ca 75€

Motorische Abgasklappe                           ca 300€

Temperaturbeständiges Silkon                   ca 10 €

Die Investition von 485 € hat sich also in etwas mehr als 2 Jahren amortisiert.

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