Bis auf die Kurve des Jahres 1999 haben alle Kurven grundsätzlich die gleiche Form: In den Wintermonaten ist der Verbrauch am höchsten, zu Sommer nimmt er immer weiter ab.
Dennoch kann man deutliche Unterschiede erkennen, die ich im einzelnen jedoch an den bereingten Daten darunter erläutern möchte.
Bei der Witterungsbereinigung habe ich vom gezählten Ölverbrauch der Einfachheit halber monatlich pauschal 15 Liter für die Warmwasserbereitung abgezogen, und nur den Rest anhand der vorliegenden Wetterdaten
bereinigt. Hierbei bin ich von einer Raumtemperatur von 20 Grad und einer starren Heizgrenzabschaltung bei einer Aussentemperatur von 15 Grad ausgegangen.
Speziell auf meine Heizungsanlage trifft das zwar nicht exakt zu da weder die Raumtemperatur bei 20 Grad liegt, noch die Heizgrenzabschaltung zu einem festen Wert durchgeführt wird.
Ich habe diese Abweichung bewusst in Kauf genommen, um mich hiermit an die allgemeinen Gepflogenheiten anzupassen. Im Wesentlichen bleibt die Darstellung jedoch genauso aussagefähig, wie mit den realen
Temperaturannahmen.
Abweichend von der oberen Darstellung der einzelnen KALENDERJAHRE habe ich unten nun eine Darstellung der HEIZPERIODE gewählt.
Dafür gibt es eine einfache Begründung: Einen überwiegenden Teil der energiesparenden Maßnahmen habe ich in der heizfreien Zeit vorgenommen....also im Sommer. Eine Darstellung der Heizperiode kann also viel
anschaulicher verdeutlichen, was eine Maßnahme,oder ein Maßnahmenblock an Einsparungen erwirkt hat.
Die Heizperiode beginnt mit dem 01.07 und endet mit dem 30.06. des Folgejahres
Heizperiode 1999/2000
Wir haben das Haus zwar im März bereits käuflich erworben, jedoch noch nicht hier gewohnt. Bis August haben wir das Obergeschoß renoviert, während der Vorbesizer noch im Erdgeschoß wohnte, und damit der Herrscher
über den Heizraum war.
Der geringe Verbrauch zu Beginn derHeizperiode beruht auf meiner Annahme, das keine Warmwasserbereitung mit der Heizung stattfand, da mein Vorgänger ein ziemlicher Knauser zu sein schien. Er hatte neben der Dusche
ein 5-Liter E-Boilerchen installiert und erklärte mir mit Stolz geschwellter Brust, das die im Sommer für eine kurze Dusche ausreichend sei.
Na ja, mir reichte das nicht----wie man am Ende der Heizperiode im Juni 2000 am hohen Verbrauch erkennen kann.
Der relativ erhöhte Verbrauch von August bis Dezember ist grundsätzlich im gleichen Zusammenhang zu sehen----uns reichten die vom Vorbesitzer eingestellten Raumtemperaturen einfach nicht aus, um uns wohlzufühlen.
Wir haben erst mal warm gemacht!
Als einzige Maßnahmen habe ich Nachts zwischen 23.00h und 04.30h mit einer Zeitschaltuhr die gesamte Anlage abgeschaltet. Ab Januar hatte ich die Brennerleistung von 24,5 kW auf 17,9 kW reduziert, der Abgasverlust
verbesserte sich dadurch um etwa 1 %.
Der witterungsberinigte Brennstoffverbrauch lag bei 3911 Litern Heizöl. Bei den folgenden Einsparungsangaben beziehe ich mich auf diese Verbrauchsbasis.
Heizperiode 2000 /2001
Zu Beginn der Heizperiode ist der Verbrauch deutlich höher als im Vorjahr, denn wir haben den ganzen Sommer Warmwasser bereitet. Da hier noch nichts optimiert war, steigen die Bereitstellungsverluste imVerhältnis
zur Nutzwärme überproportional an. Der größte Teil des Energieverbrauches im Sommer und in den Übergangszeiten ist nutzlos durch den Schornstein verschwunden.
Die Maßnahme mit einer Zeitschaltuhr die Betriebszeiten des Kessels zu verringern, erwiesen sich im Zusammenhang mit der hydraulische Schaltung als wenig geeignet, Energie zu sparen, der Einspareffekt war nur
gering.
Erst im April habe ich einen deutlich geringeren Verbrauch: Ich habe einen neuen Blaubrenner eingebaut, die Brennerleistung nochmals reduziert, und durch Verlängerung des Rauchgasweges innerhalb des Kessels die
Abgastemperatur auf ca. 140°C reduziert. Dadurch ist der Abgasverlust von 10 % auf 5% gesunken.
Ende Juni habe ich die Hydraulik umgebaut, die Gebäudeheizung ist abgeschaltet, die Wärmeverluste der Warmwasserbereitung habe ich deutlich verringert, indem ich die Zirkulation zwischen Boiler und Kessel durch
eine Rückschlagklappe unterbrochen habe. Der Sommerverbrauch ist im Vergleich zum Vorjahr bereits deutlich gesunken.
Der witterungsbereingte Verbrauch lag bei 3652 Litern, das entspricht einer Einsparung von etwa 6,5%!
...trotz ganzjähriger Warmwasserbereitung, die eigentlich zu einem Mehrverbrauch führen müsste.
Heizperiode 2001 / 2002
Zu Beginn der Heizperiode im Juli / August ist deutlich zu erkennen, das der Umbau der Hydraulik zu einer dramatischen Verbrauchsverminderung bei der WWB im Sommer geführt hat. Im September habe ich noch schnell
den neuen Regler in Betrieb genommen, und somit die Außentemperaturregelung des Heizkreises ermöglicht. Zusätzlich habe ich die veralteten Th-Ventile durch Neue ersetzt.
Von September bis Dezember habe ich die Isolierung des Kessels, des Boilers, der Kellerleitungen installiert. Die Abgasklappe, eine Motorabsperrung in der Boilerladeleitung, sowie den Heizölzähler habe ich
eingebaut. Die ersten Versuche mit der Programmierung des Reglers habe ich durchgeführt. Der Effekt der Isolierung und der aussentemperaturgeführten Heizkreisregelung dürfte klar erkennbar sein. Die Auswirkungen der
Isolierung sind noch deutlicher im Juni zu sehen, da hier der Verbrauch nach Abzug des Anteils für WWB gleich Null ist. Die verbesserte Boilerisolierung macht das Boilerladen nur etwa jeden zweiten Tag notwendig,
die Absperrung der Boilerladeleitung unterstützt die Erhaltung des Wärmeinhaltes im Boiler.
Im Nachhinein bedaure ich, das ich den Ölzähler nicht als erstes eingebaut habe, so das ich nicht genauer feststellen kann, welche Maßnahme genau welche Einsparung brachte.
Erwähnenswert: Schornsteinsanierung wg. Versottung, Luft-Abgas-System, Programmoptimierung, Abgasrohr bis zur Abgasklappe isoliert.
Weiterhin hatte ich es in den Monaten Februar bis Mitte März ein wenig übertrieben mit Sparen....teilweise wurden die Räume nicht mehr warm...
Erwähnenswert ist noch, das der Verbrauch im
März / April relativ gering war, da wir eine Woche Osterferien in Agadir verbrachten, während dessen die Heizung auf Frostschutzbetrieb (Raumtemperatur 10 Grad C) umgeschaltet war.
Der witterungsbereingte Verbrauch lag bei 2102 Litern, das entspricht einer Einsparung von ca 46 % (99/00)
Heizperiode 2002 /2003
Alle weiteren Optimierungsmaßnahmen im Laufe des Jahres bringen nur kleinere Einsparungen, die auf dieser Grafik kaum einzelnen darstellbar sind. Die Unterversorgung einiger Räume habe ich weitestgehend wieder
behoben.
Weiterhin kann man nun durch die exakte Verbrauchserfassung auch den Zusammenhang zum Klima feststellen. die Kurve verläuft nun etwas eckiger, da sich das Wetter ja auch nicht gleichförmig von Monat zu Monat
verändert.
Sehr schön kann man zu Jahresbeginn die Auswirkungen der extremen Kälte beobachten.
Auch in diesem Jahr ist der Verbrauch relativ gering im April, diesmal waren wir 2 Wochen in den Osterferien nach Kreta verreist, die Heizung wieder auf Frostschutz umgeschaltet.
Der geringe Verbrauch im Sommer zeigt, das die Maßnahmen nicht durch sparsames Nutzerverhalten, sondern tatsächlich und nachhaltig durch die eingesetzten technischen Verbesserungen erzielt wurden. Die
Warmwasserbereitung läuft weiterhin ganzjährig!
Der witterungsbereinigte Verbrauch lag bei 2105 Litern, das entspricht einer Einsparung von ca 46% (99 / 00)
Heizperiode 2003 / 2004
Im Sommer habe ich zur Realisierung eines verbesserten Korrosionsschutzes die Hydraulik nochmals umgebaut. Eine Folge davon wird ein leicht steigender Verbrauch wg. der hohen Kesselmindesttemperatur sein.
Ausserdem habe ich eine weitere Pumpe sowie ein Mischventil eingebaut. Beides lässt sich nicht besonders gut isolieren, so das der Bereitstellungsverlust ein wenig ansteigen wird. Kompensiert habe ich das jedoch mit
einer verbesserten Kesseltemperaturregelung, so das aufgrund der nun durchschnittlich niedrigeren Kesseltemperatur der absolute Bereitstellungsverlust sogar minimal gesunken ist.
Weiterhin habe ich aufgrund unterdimensionierter Heizkörper im OG zwei neue Heizkörper mit höherer Leistung installiert, damit unsere Tochter in den gleichen Genuß angenehmer Raumtemperaturen kommt, wie wir.
Zusätzlich habe ich im Bad des OG einen Heizkörper installiert, der bisher nicht vorhanden war. Hier wurde bisher mit einem Elektro-Wärmewellen-Heizgerät geheizt. Wir können erkennen, das ab September 2003 die
Verbrauchskurve “parallelverschoben” angestiegen ist. Dies ist auf die vergrößerten bzw. zusätzlichen Heizkörper im ersten Obergeschoß zurückzuführen.
Im Oktober ist der Verbrauch deutlich höher als im Vorjahr. Die Witterungsbereinigung zeigt jedoch, das die ungewöhnlich kalte Witterung die Ursache dafür ist. Pressezitat: Der kälteste Oktober seit 50 Jahren!
Ab Dezember 2003 bis einschließlich Februar 2004 ist wieder eine leichte Verbrauchsreduzierung erkennen. Möglicherweise ist dies eine Auswirkung der neuen Reglerfunktionen “Brennersperre” und “selbstoptimierende
Vorlauftemperaturregelung”.
Im März steigt der Verbrauch jedoch wieder --- besonders deutlich aber im April. Die ist mit einer Verlängerung der Nutzungszeiten (etwa 25%) zu erklären: Wir hatten zwar auch dieses Jahr einen Urlaub während der
Osterferien geplant, mussten aber aufgrund der zu erwartenden Arbeitslosigkeit auf eine Reise verzichten.
Daher konnten wir nicht nur die Umschaltung auf den Frostschutzbetrieb nicht realisieren, sondern mussten vielmehr auch noch zusätzliche Zeiten mit der Beheizung abdecken! Die Heizpause während des Tages musste
entfallen! Auch im Juni ist der Verbrauch leicht erhöht ---- das Wetter war dieses Jahr recht “bescheiden”!
Der Verbrauch ist merklich gestiegen. Die Ursachen dafür:
1) Der höhere Anteil an Nutzwärme durch die größeren Heiz- und Nutzflächen im Obergeschoß.
2) Der höhere Anteil an Nutzwärme bedingt durch längere Nutzungszeiten aufgrund der späten Herbstferien, die dieses Jahr komplett in den Oktober fielen. Während dieser 2 Wochen wurde tagsüber die Raumtemperatur
natürlich nicht abgesenkt, da wir ja überwiegend zu Hause waren.
3) Der höhere Anteil an Nutzwärme durch den “ausgefallenen” Osterurlaub.
Der witterungsbereinigte Verbrauch lag bei 2216 Litern, das entspricht einer Einsparung von 43% (99 / 00)
Heizperiode 2004 / 2005
Während der kurzen Sommerpause habe ich die durch meine Arbeitslosigkeit gewonnene “Freizeit” genutzt, um auch im Gäste WC im Erdgeschoss einen weiteren, zusätzlichen Heizkörper zu installieren, und das bisher
einfach verglaste Fenster gegen ein modernes Kunststofffenster mit Isolierverglasung auszutauschen.
Eine Urlaubsabschaltung gab es auch in dieser Periode nicht.
Dafür habe ich in dieser Zeit die ersten Experimente mit einem “dynamischen Raumtemperatursollwert” durchgeführt, der bei steigender Aussentemperatur den Raumsollwert um bis zu 1 K reduziert.
Leider musste ich dann ab Mitte Oktober die Nutzungszeiten drastisch verlängern ( um etwa 50 %), da ich nun ganztägig auf die Heizung angewiesen war. Dies zeigt sich dann sehr deutlich am gestiegenen Verbrauch ab
November. Im Oktober wurden die Auswirkungen noch durch die neue Reglerfunktion in Verbindung mit der Heizgrenzabschaltung aufgrund des milden Wetters gedämpft....
Der Februar war ziemlich kalt, ab März habe ich die Bauarbeiten zur Wärmedämmung begonnen, die zu regelmäßigem Durchzug im Haus führten, und daher ebenfalls Verbrauchssteigerungen verursachten.
Die Witterungsbereinigung der Monate November 2004 bis April 2005 zeigen eine Parallelverschiebung der Verbrauchskurve NACH OBEN um durchschnittlich 8%. Die Frage, ob eine irgendwie geartete Absenkung oder
Abschaltung der Heizung zu Nichtnutzungszeiten sinnvoll ist, dürfte hiermit für jedermann beantwortet sein!
Nachtabsenkungen oder Nachtabschaltungen sparen Energie!
Der witterungsbereinigte Verbrauch lag bei 2394 Litern, das entspricht einer Einsparung von etwa 38% (99/00).
Heizperiode 2005 / 2006
Unerfreulicherweise dauerte meine Arbeitslosigkeit weiter an, nur während des Sommers hatte ich einen 5 monatigen Projektvertrag. Daher sind auch bis heute (Anf. März) die Nutzungszeiten aufgrund der fehlenden
Tagesabschaltungen und der fehlenden Urlaubsabschaltung erheblich gestiegen.
Die Bauarbeiten am Dachausbau dauerten an. Erst ab Ende September war die Dampfsperre beider Dachflächen vollkommen fertiggestellt, so das ab diesem Zeitpunkt die Wärmedämmung des Daches voll zur Geltung kommt.
Leider habe ich erst Anfang März 2006 erkannt, das ich die volle Wirkung der Dachdämmung noch garnicht ausgeschöpft hatte, da ich bedauerlicherweise die automatische Adaption des Optimal-Start-Stop Programmes
ausgeschaltet hatte. Dadurch startete die Heizung täglich bis zu 1,5 Stunden zu früh....
Dumm gelaufen!
Eine genauere Anlayse werde ich bei Vorliegen der Wetterdaten noch durchführen.
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